Veröffentlicht am 18.12.2023
Die Nachrüstung von Fußbodenheizungen in Immobilien bietet zahlreiche Vorteile wie Energieeffizienz, erhöhten Komfort und eine Wertsteigerung der Immobilie.
In Zeiten steigender Energiepreise können sich verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs lohnen. Insbesondere bei älteren Gebäuden kann die Nachrüstung einer Fußbodenheizung erhebliche Vorteile mit sich bringen. Alle wichtigen Fakten zur Integration einer Fußbodenheizung erfahren Sie hier!
Durch den Einbau einer elektrischen Fußbodenheizung bieten sich zahlreiche Vorteile. Die Fußbodenheizung ist eine Heizform, bei der erwärmtes Wasser durch im Boden verlegte Heizungsrohre zirkuliert. Dadurch entsteht eine gleichmäßige Strahlungswärme, die sich mit der Sonneneinstrahlung vergleichen lässt. Mit den Stellantrieben der Fußbodenheizung lassen sich die einzelnen Ventile auf- und zudrehen. Im Gegensatz zur Standheizung, die nur die umgebenden Luftströme erwärmt und dabei keine Wärme in Form von Strahlung abgibt, zeichnet sich die Fußbodenheizung durch diesen spezifischen Wärmeeffekt aus. Mit der Nachrüstung einer Fußbodenheizung lassen sich folgende weitere Vorteile erzielen:
Neben den genannten Faktoren ist der Einbau einer Fußbodenheizung dank der geringeren Vorlauftemperatur auch für die Umwelt von großem Vorteil.
Allerdings ist das nachträgliche Verlegen einer Fußbodenheizung nicht für jede Immobilie sinnvoll. Im folgenden Abschnitt erklären wir, in welchen Konstellationen die Bodenheizung geeignet ist.
Im Grundsatz ist es in jeder Immobilie möglich, nachträglich eine Fußbodenheizung zu installieren. Es gibt verschiedene Fußbodenheizungsarten, wobei nicht alle Systeme gleichermaßen infrage kommen. Hintergrund sind die Kosten und bestimmte technische beziehungsweise bauliche Voraussetzungen, die bei einer Bestandsimmobilie zu berücksichtigen sind.
In Neubauten erfolgt die Installation der Fußbodenheizung üblicherweise im Nassestrich-System, wenn der Fließestrich noch flüssig ist. In bestehenden Immobilien, welche keine umfassende Sanierung durchlaufen, ist das Nassestrich-System im Regelfall nicht geeignet, da die Kosten und der Aufwand zu hoch wären, insbesondere wenn bereits eine ausgehärtete Estrichschicht vorhanden ist.
Eine Möglichkeit bei bestehenden Immobilien besteht darin, die Fußbodenheizung mit Trockenbau im Nachgang zu integrieren. In dieser Konstellation werden Gipsfaserplatten auf dem bereits vorhandenen Estrich angebracht und die Heizungsrohre in vorgefräste Noppen integriert. Mit einer sogenannten Noppenplatten Fußbodenheizung kann es zu einem erhöhten Aufbau auf dem Fußboden kommen.
Auf sehr ebenen Böden, wie beispielsweise Fliesen, kann die Fußbodenheizung auch mit einem Dünnschichtsystem nachgerüstet werden. Somit kommt es im Gegensatz zum klassischen Trockensystem bei der Fußbodenheizung lediglich zu einer minimalen Erhöhung.
Betrifft die neue Fußbodenheizung nur ein Zimmer, kann alternativ eine Elektroheizung genutzt werden. Dabei wird eine Heizmatte direkt unter dem bestehenden Bodenbelag installiert, wodurch eine schnelle und günstige Umsetzung möglich ist.
Als weitere Option lässt sich eine Fußbodenheizung durch Fräsen nachrüsten. Dabei werden die Kanäle für die Fußbodenheizung in den Boden eingefräst. Bei dieser Variante ist zwingend eine vorherige Überprüfung des bestehenden Bodenbelags durch einen Experten notwendig. Vor der Verlegung der Fußbodenheizung muss geprüft werden, wie sich das Volumen bei Wärmeentwicklung verändert. Bei dem Nachrüsten der Fußbodenheizung ohne Estrich über das Einfräsen sind die Kosten geringer als bei der Fußbodenheizung, die trocken verlegt wird.
Bei der Planung und Kalkulation der Kosten für die nachträgliche Installation einer Fußbodenheizung ist es entscheidend, die Umstände in den Räumen zu berücksichtigen. Dazu gehört die Art des Fußbodenbelags und die Anzahl der Räume.
Insofern in einer Bestandsimmobilie die Fußbodenheizung nachgerüstet werden soll, sind verschiedene Faktoren in Bezug auf die baulichen Gegebenheiten zu beachten.
Die Leistungsfähigkeit einer Fußbodenheizung hängt in dieser Konstellation entscheidend von der bestehenden Wärmedämmung des Gebäudes ab. Mit einer neuen Fußbodenheizung können die Heizkosten bestmöglich gesenkt werden, wenn eine Wärmedämmung vorhanden ist.
Besonders wichtig ist dabei die Dämmung unter der Fußbodenheizung und in die unteren Etagen, sodass die Wärme nicht verloren geht.
Zudem beeinflusst die Höhe des Aufbaus die Funktionalität der Türschlösser, da ein neuer Bodenaufbau zu Beeinträchtigungen beim Öffnen und Schließen der Zimmertüren führen kann.
Die Realisierung des Projekts einer neuen Fußbodenheizung ist potenziell mit verschiedenen weiteren Folgekosten in unterschiedlichen Bereichen verbunden. Es besteht die Möglichkeit, dass eine umfassende Sanierung des Hauses notwendig ist, bei der auch die Wärmedämmung eine entscheidende Rolle spielt. Die Kosten des Nachrüstens einer Fußbodenheizung können ein komplexes Thema sein, daher ist ein Verlegeplan der Fußbodenheizung im Vorfeld zu erstellen, um zu prüfen, wie der Prozess optimiert werden kann.
Insbesondere beim Nachrüsten einer Fußbodenheizung in Altbauten ist es entscheidend, Faktoren wie Wärmedämmung und Bodenaufbau zu berücksichtigen.
Die Kosten der Fußbodenheizung hängen stark von dem gewählten System ab. Je nach Quadratmeter Wohnfläche fallen für die drei verschiedenen Varianten die folgenden Kosten an:
Weitere Kosten fallen im Rahmen der Demontage des alten Estrichs, Bodenbelags und der Heizkörper an. Die Frage, ob man Heizkörper durch eine Fußbodenheizung ersetzen kann, lässt sich eindeutig positiv beantworten. Die Kosten in diesem Zusammenhang liegen nach der Materialauswahl, der Anzahl der Heizkörper und der Notwendigkeit der Entfernung des alten Belags zwischen 20 und 40 Euro pro Quadratmeter. Diese Kosten lassen sich mit handwerklichem Geschick minimieren, indem diese Maßnahmen selbst vollzogen werden.
Die Kosten für eine Fußbodenheizung mit einer Fläche von 100 Quadratmetern liegen je nach Art bei:
Die Integration der Elektroheizung ist günstiger als die anderen Optionen. Dabei ist grundsätzlich zu beachten, dass die laufenden Kosten durch das Heizen mit Strom teurer als bei den anderen Optionen höher sind.
Bei den Kosten im oben genannte Beispiel ist zu beachten, dass die Demontage und Entfernung des alten Estrichs und der Heizkörper enthalten ist. Die dargestellten Werte sind Durchschnittswerte, welche in Einzelfällen abweichen können.
Eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung ist möglich, jedoch bietet die Kombination beider Komponenten besonders positive Effekte für die Wärmebilanz der Immobilie. Die Verzahnung beider Elemente bietet ein weiteres Potenzial zur Senkung der Heizkosten bis zu 12 %. Je nach Art der Wärmepumpe liegen die Kosten zwischen 8.000 Euro und 20.000 Euro. Bei der Überlegung zur Integration einer Fußbodenheizung sollte der Gesamtenergiebedarf des Gebäudes geprüft werden. Zusätzliche Kosten können durch Maßnahmen wie die Verbesserung der Dämmung entstehen, wobei diese Kosten je nach den spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes variieren.
Die Installation einer Fußbodenheizung führt langfristig zu niedrigeren Heizkosten, allerdings müssen zuerst die anfänglichen Investitionskosten bedacht werden. Um die Kosten für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung zu rechtfertigen, können je nach Situation staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden.
Eine Möglichkeit, die Kosten für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung zu senken, ist die Kombination dieses Vorhabens mit einer Modernisierung der bestehenden Heizungsanlage. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Förderungen für energieeffiziente Immobilien an, die bis zu 20 % der Baukosten abdecken können. Wenn diese Maßnahmen Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans sind, kann der Förderbetrag sogar um weitere 5 % erhöht werden. Für elektrische Fußbodenheizungen gibt es ebenfalls spezielle Zuschüsse und günstige Kredite der KfW.
Darüber hinaus existieren spezielle Förderprogramme, die auf die Verbesserung der Energieeffizienzklasse einer Immobilie abzielen, obwohl diese nicht für alle Bestandsimmobilien verfügbar sind. Sowohl das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit als auch lokale Fördermittelgeber wie Städte und Gemeinden können Förderungen für energieeffiziente Sanierungs- oder Umbauarbeiten anbieten.
Obwohl Fördermittel die Ausgaben für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung teilweise decken können, ist zu beachten, dass ein wesentlicher Teil der Kosten beim Eigentümer bleibt.
Für Immobilienbesitzer gibt es neben den Förderoptionen auch zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten, die genutzt werden können. Modernisierungskredite oder Hypotheken sind mögliche alternative Finanzierungswege bei baulichen Maßnahmen.
Eine interessante Option stellt die sogenannte Immobilienverrentung dar. Diese umfasst neben traditionellen Varianten wie der Immobilien Leibrente auch andere, moderne Möglichkeiten, die sich für bestehende Immobilien mit Modernisierungsbedarf eignen. Mit diesen Optionen verfügt der Eigentümer weiterhin über Kontrolle an der Immobilie und partizipiert von der Steigerung des Verkehrswertes.
Eines dieser Modelle ist der Immobilien-Teilverkauf, durch den Investitionen in die bestehende Immobilie finanziert werden können. Im Rahmen des Teilverkaufs hat der Teilverkäufer die Wahl, ob er „außerordentliche öffentliche Lasten“ oder „außergewöhnliche Instandhaltungen“ allein oder mit unserer Beteiligung tragen möchte. Entschließt sich der Teilverkäufer dazu, „außerordentliche öffentliche Lasten“ und/oder „außergewöhnliche Instandhaltungen“ allein auf eigene Kosten zu übernehmen bzw. durchzuführen, wird er im Falle einer eingetretenen Wertsteigerung durch Gewährung des „Investitionsanteils“ aus dem Verkaufserlös beteiligt.
In diesem Verfahren wird lediglich ein Teil der Immobilie veräußert, sodass der Eigentümer weiterhin Mehrheitseigentümer bleibt. Das in der Immobilie gebundene Kapital steht durch den Teilverkauf zur freien Verfügung und kann für nachhaltige und sinnvolle Investitionen genutzt werden. Mit dem im Grundbuch eingetragenen Nießbrauch ist die Immobilie weiterhin vollumfänglich nutzbar. Nach einem Teilverkauf sind weiterhin folgende Optionen möglich:
Im Gegensatz zur Leibrente profitieren die Eigentümer beim Teilverkauf weiterhin von der Entwicklung am Immobilienmarkt und bleiben flexibel.
Heimwerker, die eigenständig die Verlegung der Fußbodenheizung vornehmen, können die Kosten für eine professionelle Montage vermeiden. Dafür sind zunächst notwendige Bauteile wie Dämmplatten, Randdämmstreifen, Tackerplatten, Klebeband, ein Montagegerät und Anker-Clips erforderlich. Zusätzlich sind Heizungsrohre, ein Verteilerkasten sowie Klemmschrauben und eine Rohrschneideschere notwendig, um den Heizkreisverteiler erfolgreich aufzubauen.
Je nach der gewünschten Art des Systems unterscheiden sich der Aufwand und die Kosten für die Umrüstung der Fußbodenheizung.
Es gilt grundsätzlich: Bei einem Nasssystem befindet sich die Bodenheizung direkt im Estrich. Im Gegensatz dazu wird bei einem Trockensystem die Heizung oberhalb des Estrichs integriert. Die Kabel zur Erwärmung bei einer elektrischen Fußbodenheizung sind flexibel im Heizestrich oder darüber platzierbar.
Experten empfehlen beim Nachrüsten die Verwendung einer Trockenbaufußbodenheizung. Mit einem Verlegeplan der Fußbodenheizung lassen sich die dünnschichtigen Trockensystem vergleichsweise einfach integrieren. Dafür sind folgende Schritte erforderlich:
1. Die Verlegung der Heizrohre:
2. Der Anschluss an den Heizkreisverteiler
3. Einbau der Trockenestrichplatten:
Die Eigeninstallation von Thermostaten für eine Fußbodenheizung ist möglich, sofern man über entsprechende Fachkenntnisse in Elektrik verfügt. Bei Mangel an solchen Kenntnissen ist es empfehlenswert, einen qualifizierten Elektriker für die Installation oder den Austausch der Thermostate zu beauftragen.
Die Verlegung von Trockenestrich in Kombination mit einer Fußbodenheizung kann durch versierte Heimwerker durchgeführt werden, wodurch sich Kosten, insbesondere Arbeitskosten, einsparen lassen. Jedoch machen bei einer Nachrüstung meist die Materialkosten den größten Anteil aus, sodass die Gesamtkosten nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz reduziert werden können. Dieser Anteil hängt wesentlich von der Art der vorhandenen und der geplanten neuen Fußbodenheizung ab.
Bei einer Do-it-yourself-Installation im Vergleich zur Beauftragung einer Fachfirma sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Fachkenntnisse: Wichtig sind Kenntnisse in Heizungs- und Sanitärtechnik.
Einhaltung von Baurecht: Baurechtliche Vorschriften müssen bekannt sein und eingehalten werden.
Garantie: Eigenständige Installationen können bestehende Garantieansprüche aufheben.
Aufwand und Zeit: Die Dauer der Arbeiten und die dadurch bedingte Ausfallzeit der Heizung müssen eingeplant werden.
Langfristige Risiken: Bei Eigeninstallation trägt man selbst das Risiko für Folgereparaturen und damit verbundene Kosten.
Mit der Nachrüstung der Fußbodenheizung kann der Energiekennwert deutlich verbessert und damit der Verkehrswert der Immobilie maßgeblich gesteigert werden. Aufgrund der hohen Fokussierung auf die Energiekennwerte sind Immobilien mit geringen Verbräuchen deutlich attraktiver als Bestandsimmobilien mit veralteten Heizungssystemen. Die Kosten für die Fußbodenheizung lohnen sich insbesondere bei Bestandsimmobilien, aufgrund der Wertsteigerung, einer komfortableren Wohnatmosphäre sowie der flexiblen Nutzungsmöglichkeiten. Mit Fördermöglichkeiten oder einem Teilverkauf lässt sich die nachhaltige Investition in die Immobilie finanzieren.
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