Veröffentlicht am 14.11.2022
Der digitale Nachlass sollte nicht unbeachtet bleiben: Was muss unausweichlich geregelt werden, welche Aspekte zählen dazu und wer kümmert sich eigentlich um dieses Erbe?
Das Leben eines jeden Menschen spielt sich immer mehr in der Online-Welt ab. Tagtäglich nutzen wir das Internet für ganz unterschiedliche Dinge. Sei es, um sich in den sozialen Netzwerken mit Freunden auszutauschen, Online-Einkäufe zu tätigen, E-Mails zu verschicken, Online-Banking zu nutzen oder andere Aktivitäten: Ein Leben zu leben, ohne einen digitalen Fußabdruck zu hinterlassen, ist fast unmöglich geworden. Doch was passiert eigentlich mit den vielen Daten, die wir dabei im Netz abgeben? Und noch viel wichtiger: Was passiert mit diesen Daten, wenn wir einmal nicht mehr sind? Denn wenn eins klar ist: Das Internet vergisst nie! Alles, was wir im Internet von uns geben, wird gespeichert (dabei ist es egal, ob wir es eigenständig wieder löschen oder nicht). Umso wichtiger ist es daher zu regeln, was mit diesen vielen Daten nach unserem Ableben passiert.
Was es hierbei zu beachten gibt und wie Sie Ihren digitalen Nachlass regeln, erklären wir in diesem Artikel.
Bei den vielen verschiedenen Internetauftritten sammeln sich über die Jahre einige Daten an. Aber was genau zählt eigentlich zum sogenannten digitalen Nachlass?
Eventuell fragen Sie sich, wieso es wichtig ist, den digitalen Nachlass zu verwalten. Hierfür gibt es einige Gründe. Sollte beispielsweise ein Fremder Zugriff auf Ihre Daten bekommen, könnte dies zu Problemen für Ihre Erben führen. Besonders bei Online-Banking oder Konten, auf denen ein Fremder Zugriff auf private Nachrichten bekommen würde, könnte dies ungute Folgen haben. Sollte es Konten geben, von denen Ihre Enkel nicht wissen, könnte es bei langjähriger Nicht-Verwaltung dazu kommen, dass das Konto geschlossen wird und das Geld, welches sich auf dem Konto befindet, von der Bank eingezogen wird.
Auch zu Lebzeiten können Sie den Missbrauch von Ihren Daten vorbeugen, indem Sie Konten auf Seiten löschen, die Sie nicht mehr nutzen. Beim Thema digitaler Nachlass ist es besonders wichtig, sich immer wieder zu informieren, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Rechte und Pflichten in der Online-Welt ändern sich stetig.
Mit dem digitalen Erbe wird sich im deutschen Erbrecht nicht ausdrücklich befasst. Es gelten also dieselben Regeln wie bei dem restlichen Erbe auch. Dies bedeutet, dass jegliche oben genannten Daten an die Erben übergehen. Erben erhalten zudem nach dem Ableben ein Zugriffsrecht auf jegliche Konten.
Um diesen Prozess für Ihre Hinterbliebenen etwas zu vereinfachen, lohnt es sich, eine Liste zu erstellen, in der Sie genau festhalten, welche Konten Sie besitzen und die dazugehörigen Passwörter. Sie können Ihren digitalen Nachlass auch direkt in Ihrem Testament regeln, doch eine Nachlass-Liste ist in jedem Fall übersichtlicher und kann den Prozess beschleunigen. Unser Tipp: Ernennen Sie eine Vertrauensperson, die für das digitale Erbe zuständig ist. So können Sie sich sicher sein, dass sich um die Verwaltung Ihrer Online-Präsenz gekümmert wird und keine Informationen in die falschen Hände geraten.
Die Verbraucherzentrale hat eine Vorlage für die Vollmacht zum Download erstellt. Außerdem können Sie hier auch eine Musterliste für alle digitalen Konten herunterladen. Diese finden Sie hier:
Bei einigen digitalen Plattformen lassen sich auch Nachlass-Kontakte einstellen, die nach dem Ableben des Hauptnutzers weiterhin Zugriff auf dessen Konto behalten können.
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